Der Mord an Marwa El Sherbini
Am 1. Juli 2009 tötete der damals 28-jährige Alexander Wiens im Landgericht Dresden die ägyptische Apothekerin Marwa El-Sherbini mit 18 Messerstichen. Elwy Ali Okaz, der Ehemann des Opfers, wurde versehentlich von einem Polizisten mit dem Täter verwechselt und ins Bein geschossen, als er seine im dritten Monat schwangere Ehefrau retten wollte und selbst ebenfalls Messerstiche erlitt. Kurz darauf verlor er das Bewusstsein.
Es kam zur Gerichtsverhandlung, da zuvor der Täter die kopftuchtragende Marwa E. als „Islamistin“ und „Terroristin“ beleidigte, als sie ihn auf einem Kinderspielplatz darum bat, die Schaukel für ihren kleinen Sohn frei zu machen. Er fuhr fort: Auch ihr kleiner Sohn werde, wenn er groß sei, ein Terrorist. Leute wie sie hätten in Deutschland nichts zu suchen. Daraufhin schritten einige Eltern auf dem Spielplatz ein und bewegten Marwa E. dazu die Polizei zu benachrichtigen.
Ende 2008 wurde Alexander W. zu einer Geldstrafe von 780 Euro wegen Beleidigung verurteilt. Er akzeptierte jedoch die Geldstrafe nicht. Die Staatsanwaltschaft legte aufgrund der milden Strafe der Richter und weiterer rassistischer und antimuslimischer Beleidigungen eine Berufung ein.
Im Verfahren am 1. Juli 2009 konnte Alexander W. seine Tatwaffe ungehindert in den Gerichtssaal mitnehmen. Sein Hass und seine Wut hatten ihn so verblendet, dass er 18 Mal in die schwangere Frau einstach. Marwa E. starb direkt am Tatort.
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen fand der Prozess gegen Alexander W. vom 26. Oktober bis 11. November 2009 am Landgericht Dresden statt. Er wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.